Diese Fragen habe ich für Choretaki per Email beantwortet.
1. Bitte stelle dich kurz vor:
Ich bin Veronika Wassermann, glücklich verheiratet mit Bertram und arbeite seit vielen Jahren in derselben Firma als Prokuristin und Buchhalterin. Seit meiner Kindheit liebe ich es, zu tanzen. Tanzen macht mich glücklich wenn ich traurig bin und noch glücklicher wenn es mir gut geht.
2. Wo liegt dein tänzerischer Hintergrund?
Als kleines Kind habe ich mit meiner Mutter und meinen beiden Schwestern daheim und auf Kinderbällen im Kreis und auch allein getanzt. Als Jugendliche habe ich bei meiner Mutter in ihrer Jazztanzgruppe bei der Union getanzt und bereits meine ersten Auftritte absolviert. Dann war Disco-Time, einige Jahre lang war freitags und samstags intensives 5-stündiges Tanzen im Club Maquie in St. Pölten angesagt.
Mit 23 Jahren habe ich bei Ute Köck mein erstes Kreistanz-Seminar besucht und da öffnete sich für mich die Welt für griechische, israelische, kroatische, serbische, Roma- und all die anderen Tänze. Ich konnte gar nicht genug davon bekommen, jeder Tanzabend war für mich wie eine Urlaubsreise.
Jener Tanz, den ich gar nicht oft genug tanzen konnte war "ich habe noch nicht genug geliebt" = „lo ahawti dai“, ein sehr fröhlicher israelischer Tanz, der für mich heute noch Lebensfreude pur bedeutet. Laut mitsingen muss ich dabei und dass ich dabei immer zu strahlen beginne, wird mir gesagt.
Dann habe ich noch den Bauchtanz bei Bilge Jeschim kennen erlernt und mit einigen Freundinnen jahrelang bei mir zuhause getanzt.
Anlässlich unsere Hochzeit bin ich zum Kreistanz zurückgekehrt. Ich wollte damals einfach, dass alle unsere Gäste auf diesem Fest mit uns tanzen können, egal ob sie einen Tanzpartner haben oder nicht, egal ob sie sehen oder nicht, egal wie alt sie sind.
3. Was ist dein aktueller, thematischer Tanzschwerpunkt?
Freifrau von Frech. Das sind meine eigenen Kreistänze, die Musik stammt von meinem Mann Bertram, die Choreografien dazu habe ich entwickelt.
4. Beschreibe uns bitte für wen und wo du deine Kurse anbietest?
Meine Zielgruppe sind alle, die gemeinsam Spaß im Kreis haben wollen und TanzanleiterInnen, die unsere Tänze in ihren Gruppen weitergeben wollen.
Derzeit kann man regelmäßig wöchentlich in St. Pölten mit mir tanzen, das wird aber mehr werden.
5. Welche Träume, Wünsche, Visionen hast du in Bezug auf den Tanz?
Ich träume davon
- einmal am „Le Grand Bal de l‘Europe“ oder am „Welttanzfestival“ teilzunehmen.
- vielen Menschen mit meinen Choreografien Freude zu bereiten.
6. Gibt es ein Motto oder Spruch, der für dich wichtig ist?
JA. jener von Pina Bausch: „Tanzt, tanzt, sonst sind wir verloren“.
7. Was ist deine nächste Tanzveranstaltung?
Wochenendkurse und Samstag-Nachmittagskurse sind derzeit in Vorbereitung. Ich beginne in Niederösterreich und werde dann gerne überall hingehen.
8. Hat sich dein Zugang zum Tanzen oder zu den Tänzen im Laufe der Zeit verändert und wenn ja, in welcher Weise?
Ja schon. Jahrelang war Tanz für mich ein Ventil für meine Gefühle, ein Mittel mich zu trösten oder meine Lebensfreude wiederzufinden. Je nachdem wie ich drauf war.
Beim Kreistanz geht es mir auch darum, aufeinander zu achten, jede/r muss selbst Verantwortung übernehmen, damit der Kreis ein harmonisches Ganzes wird. Wir halten einander aber auch aus, wenn wir ein bisserl „aus der Reihe“ tanzen – also wir halten und unterstützen uns. Diese traditionelle Art in Gemeinschaft zu tanzen finde ich sehr berührend und das hat mich motiviert, etwas ganz Neues in dieser alten Form zu machen.
9. Ist dir in Hinblick auf das Tanzen etwas besonders wichtig?
Der Spaß am Tanzen steht für mich im Vordergrund. Ebenso wichtig ist mir die Freude daran, mir viele Tänze zu merken. Tolles Gehirntraining ist das und angeblich sehr wirksam gegen Demenz ;-)
10. Entwickelst du auch eigene Tänze bzw. Choreographien und wenn ja, was motiviert dich dazu?
Ja, genau das mache ich eben in dem Projekt „Freifrau von Frech“ gemeinsam mit meinem Mann Bertram.
Schon länger hatte ich Freude daran Tänze zu choreografieren, wenn mir eine Musik besonders gut gefallen hat.
Bertram komponiert gerne und seine Idee war es dann - während Corona - ein gemeinsames Projekt daraus zu machen. Zeit hatten wir ja in Hülle und Fülle und die Kreistanzgruppe durfte sich nicht treffen. Und wie spannend das wurde! Er hat ganz schön schwierige Rhythmen verwendet, also so ungerade, wie sie auch durchaus in manchen Folkloretänzen gerne vorkommen. Das war eine Herausforderung für mich, die ich gerne angenommen habe.
Geworden ist daraus „Das Tanzbuch der Freifrau von Frech“.
Ende September präsentieren wir diese 10 Tänze in unserer Filmpremiere. Schon jetzt gibt es die Möglichkeit, einzelne Tänze auf dem Youtube Kanal der Freifrau von Frech zu sehen: https://www.youtube.com/channel/UC1Fn3HU1_x4v4qqgICbn2hQ
Eine CD mit Tanzanleitungen und eine DVD zum selber lernen erscheint gleichzeitig.
CD, DVD und das Booklet mit den Tanzbeschreibungen wird für 25 Euro direkt bei mir (freifrauvonfrech_at_gmail.com) (bitte _at_ durch den Klammeraffen @ ersetzen) zu bestellen sein.
Vielen Dank für das Interview und den Einblick in dieses spannende Projekt.
Die nächsten Möglichkeiten, die neuen Tänze kennenzulernen gibt's im Oktober.
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