Wenn während eines Tanzseminars ein Unfall passiert, ist das für alle Teilnehmenden ein Schreck. Meiner Freundin und Kollegin Daniela Wildprad riss während eines Tanzes die Achillessehne. Sie hat bereits in Ihrem Blogbeitrag darüber berichtet.
Da Dani es versteht, aus jeder Situation etwas Positives zu schöpfen, suchte sie nach einer Lösung, um trotz Gipsbein weiter am Seminar teilnehmen zu können. Zu unserer Erleichterung stellte das Seminarhaus einen Rollstuhl zur Verfügung, der ihre Beine notgedrungen in zwei Räder verwandelte.
So begann das Experiment "Rollstuhl im Kreistanz". Als Physiotherapeutin bin ich es zwar gewohnt mit einem Rollstuhl umzugehen, als Tänzerin, die mit einer Person im Rollstuhl tanzt, war es eine völlig neue Erfahrung. Von den Umständen mal abgesehen, war es eine Chance neue Möglichkeiten im Kreistanz zu entdecken. Das Anfahren und Abbremsen des Rollstuhles ohne dabei aus der Musik zu fallen, gleichzeitig den Bewegungsfluss der Tänzerin mit Handicap zu unterstützen, mitzudenken und mitzulenken bedarf einiger Übung.
Ich habe während des Tanzens immer wieder Danis Arme im Blick gehabt und mir vorgestellt, es seien meine Arme, so dass es mir leicht fiel die Verbindung zwischen unseren Herzen zu spüren. Zeitgleich lieh ich ihr meine Beine, die die Choreografie tanzten.
Ein Rollstuhl kann ein „verlängerter Tanzkörper“ sein. Für beide Tanzenden. Auf diese Weise geschieht es ganz automatisch, dass man zu einer Person verschmilzt.
Könnt ihr über ähnliche Erfahrungen berichten, dann schreibt doch einen kurzen Kommentar (dazu müsst ihr nur als User:in von choretaki angemeldet sein).
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