Persönliche Erfahrungen mit dem Seminar 'Trauer durch Tanz überwinden', motivierten mich diese Ausbildung zu machen.
Vor vielen Jahren hatte ich leibhaftig erfahren, was es bedeutet Trauer zu ertanzen und die Spuren im Körper zu lösen. Trauer manifestiert sich immer auch in unserem Körper und kann gut durch „Körperarbeit“ gelöst werden. Dies ist für mich bis heute das ganz Besondere am griechischen Tanz, dass er eine nonverbale Möglichkeit bietet Trauer zu zulassen und auch Haltungen lehrt, die aus der Trauer hinausführen zurück ins Leben.
Eine wichtige Erfahrung war für mich, die ich im Hospiz arbeite, dass es nicht nur um die persönliche sondern auch um die kollektive Trauer geht. Es macht uns traurig, dass das Leben so ist wie es ist und Menschen auch viel zumutet. In Griechenland war es schon lange wichtig auch dieser Trauer Raum zu geben, wenn zum Beispiel ein ganzes Volk trauert, weil etwas Schreckliches passiert ist, wie der Tod von vielen jungen Menschen.
Die Trauertänze geben aber auch wichtige Impulse, um anschließend miteinander ins Gespräch zu kommen. Daher sind diese Tänze eine wichtige Ergänzung für Menschen, die mit Trauernden in Gruppen arbeiten.
Im Rahmen der Ausbildung habe ich vor allem im Ausdruck des Tanzens sehr viel dazu gelernt. Die Tänze wurden oft wiederholt und haben sich so gut eingeprägt. Eine DVD mit allen gelernten Tänzen wird mir in Zukunft helfen, wenn die Erinnerung verblasst. Ich verstehe heute auch die historisch/ rituellen Hintergründe deutlich besser.
In einem Wechselspiel sind wir selbst tanzend in die persönliche Trauer eingetaucht, haben eigene Erfahrungen reflektiert, um dann zu schauen, wie kann das Erlebte in Seminaren etc. wirksam werden. Griechische Sagen und Mythen, Erfahrungen aus der leidvollen griechischen Geschichte, sowie Worte von Dichtern begleiteten die Tänze.
Die Auseinandersetzung mit dem Thema im Rahmen von 2 kleinen Seminararbeiten - mit einem historischen Tanz und mit einem Erfahrungsbericht von trauernden Menschen - war hilfreich zur Vertiefung des Gelernten. Insgesamt lernten wir 37 Tänze mit Variationen. Und wir haben zusammen getanzt, gelacht, geweint, gefeiert……………und für uns Neues ausprobiert.
Erfahrungen aus Trauerbegleitungen sind sicher hilfreich, um Vieles in der Ausbildung gut einordnen zu können. Im Rahmen der Ausbildungsgruppe kam es allerdings auch zu einem sehr fruchtbringenden Austausch zwischen Teilnehmerinnen mit viel Erfahrung im Bereich Tanz und Teilnehmerinnen mit viel Erfahrung in der Begleitung von trauernden Menschen.
Das Angebot von Kyriakos Chamalidis ist einzigartig. Er hat durch jahrelange Arbeit und Recherche hier einen großen Erfahrungsschatz zusammengetragen, den er im Rahmen der Ausbildung großzügig teilt. Er selbst trägt mit seiner ganz besonderen Spiritualität dazu bei, dass diese Tänze wirksam werden. Ich werde immer mit tiefer Achtung vor meinem Lehrer und der griechischen Tradition mit Menschen diese Tänze tanzen.
Ich wünsche Kyriakos Chamalidis und uns, dass er sein Wissen noch vielen Menschen weitergeben kann.
Karin Böck
Hinweis: Der nächste Lehrgang beginnt Mitte November 2013 im Bildungshaus Schloss Großrußbach. Hier geht´s zur Anmeldung
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